doğubayazit

30/11/2007 kurdistan
... nach einer zweieinhalb stündigen fahrt mit einem minbüs entlang des van gölü und durch die schneebedeckte wüstengebirgslandschaft... bin ich nun in doğubayazit gelandet, einem kleinen staedtchen mit rund 50'000 einwohnern am fusse des mt. ararat und nahe der grenze zum iran und armenien ... eindrücklich dieser alleinstehende büyük (grosse)ağrı dağı (türkisch), in der kurdischen sprache wird er çiyaye agiri genannt, was soviel wie der "feurige berg" heisst ... daneben steht sein kleiner bruder der küçük (kleine) ağrı dağı...
...mit 5.165 m ist der ararat der höchste berg der türkei... sein kleiner bruder 3896 m... nach der bibel soll auf dem grossen ararat oder zumindest in seiner naeheren umgebung nach der sintflut noah und seine arche gelandet sein... noah wurde der biblischen überlieferung gemaess von gott auserwaehlt und vor der sintflut gewarnt, damit er sich, seine familie und einige tierpaare ("von allen zwei"...) vor der grossen alles vernichtenden flut retten konnte... viele abenteurer suchen seither im gebiet des ararats nach überresten und beweisen der arche... "im Oktober 2003 berichtete die russische Zeitung Prawda von einer russischen Expedition der Neizvestnaya Planeta TV Company, die nicht nur Ankersteine, sondern auch die Arche selbst 30 Kilometer entfernt vom Berg gefunden haben will. Auch Erich von Däniken berichtete in seinem Bestseller Erinnerungen an die Zukunft im Jahre 1968 vom angeblichen Fund einiger antiker Holzplanken an der Südseite des Ararat"... viele funde haben sich als faelschungen netlarvt... die arche noah also doch nur ein mythos?...
...trotz grossem missfallen und starkem protest seitens der türkei ist der ararat übrigens als nationalsymbol der armenier in ihrem wappen abgebildet...

... ein paar kilometer ausserhalb liegt der işak paşa sarayı, ein palast, der zwischen 1685 und 1784 erstellt wurde und die weite ebene in der noch reste einer alten stadt, eski beyazit, aus der zeit der Urartäern (8. jh. v. chr.) zu finden sind ...
... nun sitzt ich fest hier in doğubayazit, der strahlend blaue himmel ist verschwunden ... es schneit... warte auf besserung... doch das guest house, in dem momentan wohne, ist ein interessanter meeting point für reisende richtung osten und ein guter ort zum lesen ... man trifft die verschiedensten leute... so traf ich das belgische paar mit ihren drahteseln wieder, das ich ihn istanbul kennenlernte ... eine ethnologin, die gerade aus pakistan kam, wo sie zehn monate bei sufis lebte und forschte ... bis'millah ... bam bam bolinath... erstes shillum ... und ein australier, der acht jahre als ordinierter mönch in einem kloster in bhutan lebte und jetzt als vipassana lehrer in europa herumreist ... interessante begegnungen ... auch mit vielen kurden ... mittlerweile ist die situation an der grenze zum irak wieder eskaliert ... laut türkischen armeeangaben wurden 60 pkk-rebellen getötet... hier im norden ist es soweit ruhig ... das leben geht seinen gewohnten gang ... es schneit ... die leute haben nicht viel zu tun ... sie haben zeit ... viel zeit zum plaudern und chaye trinken ...

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