mahashivratri in junagadh

6/3/2008 Gujarat
Zu Leermond in der 14ten Nacht des Monats Phalgun des Hindukalenders

Unser Zug war ueberfuellt uberall standen menschen herum in der second class sleeper des Gujarati mail. Um 3.3o Uhr sollten wir unser Ziel erreichen, Junagadh, ein kleine Stadt (170'000 Einwohner) am Fusse des Girnar-Gebirges im Bundestaat Gujarat. Die Stadt war bis 1947 Hauptstadt des gleichnamigen muslimischen Fuerstentums unter der Herrschaft eines Nawab, der sich bei der Teilung British-Indiens fuer den Beitritt zu Pakistan entschied. Indien erkannte seine Entscheidung jedoch nicht an, da die Hindus die Mehrheit der Bevoelkerung stellten in dieser Gegend. In einer Volksabstimmung 1948 antschied das Volk fuer den Beitritt zu Indien.

Der Zug hielt und wir fragten unsere Nachbarn, die auf dem Weg zum Somnath Tempel in Dwarka waren um dort Mahashivratri die heilige Nacht des Shiva zu feiern, und sie erklaerten uns es sei nocht nicht Junagadh... Aslo mussten wir uns noch gedulden, wieder eingenickt wurden wir geweckt Junagadh sagte ein aelterer Herr der zuvor unserer Frage gelauscht hatte... wir packten unsere Sachen und stiegen aus. Der Steg an dem unser Zug hielt war voll mit Menschen. Einige Schliefen auf dem Boden, ganze Familien sassen im Kreis, ein paar Bidi rauchende Sadhus begruessten uns mit Hari Om ... es war kurz nach vier Uhr morgens, es war noch dunkel und draussen auf dem bahnhofsplatz bot sich uns dasselbe Bild ueberall waren Menschen. Seit drei Tagen findet hier in Junagadh naemlich die Mahashivratri Mela statt. Eines der groessten und bedeutesten Jahresfeste fuer die Shivaanhaenger. Am Gate warteten bereits unzaehlige Rikshawallahs auf uns, doch ein paar junge Sadhus hatten uns zu einem Chaii eingeladen. "Chillum, Chaii, Chapati!!!" ... no problem... we pay ... Sadhulife very good life ... only chillum, chaii, chappati!!! " hatte uns Raj Giri, zwischen 25 und 30 Jahre alt, in gutem Englisch und mit freundlichem Ton erklaert.

Raj Giri und seine Begleiter waren, wie viele andere Sadhus aus ganz Indien, nach Junagadh gekommen um hier an der Mahashivratri Mela teizunehmen. Die Mela dauert rund fuenf Tage und endet jeweils am 13. Nacht / 14. Tag des Monats Phalguna des Hindukalenders. Sie kamen aus Haridwar und waren fast drei Tage unterwegs. Sadhus und Sadhvis meist in orangefarbenen Kleider unterwegs duerfen in der indischen Eisenbahn kostenlos mitfahren. Als Sadhus, bzw. Sadhvis werden in Indien Menschen bezeichnet, die der Welt entsagen um ihr Leben asketischen und spirituellen Uebungen -Lebensweise - zu widmen. Yogis, Wandermoenche, Gaukler, Scharlatane, Heilige ... werden Sadhus oder Babas genannt. Manchmal werden auch Bettler, die sich wie Sadhus kleiden faelschlicherweise als Babas wahrgenommen. Oft leben die Sadhus in ashrams und in Tempelanlagen oder ziehen als Wanderasketen bettelnd im ganzen Land herum von einem Pilgerort zum anderen. Manche von ihnen sind in verschiedenen Moenchsorden ordiniert, andere sind allein. In Indien gibt es eine unueberschaubare Zahl von Orden und religioesen Bewegungen. Allgemein kann aber von drei grossen Hauptgruppen gesprochen werden, den Shaivas (Anhaenger Shivas), Vaishnavas (Anhaenger Vishnus) und den Shaktas (Anhaenger des Shakti/Devi Kults). Jede dieser Hauptstroemungen zaehlt eine Vielzahl von Untergruppen.

Das Wort Sadhu wird oft mit "good man" bzw. "good woman" uebersetzt. Es leitet sich von der Sanskritwurzel sadh ab, die soviel bedeutet wie "reach one's goal" oder "gain power over". Auch das Wort sadhana ("spiritual practices") leitet sich von der selben Wurzel ab. Und Sadhana ist was viele Sadhus machen - sie praktizieren Yogauebungen, kontrollieren ihren Atem, sie ziehen sich zurueck in Hoehlen um zu meditieren und zu fasten ... usw.

Die meisten der Sadhus sind Orden, den sogenannten Akharas organisisert, die sich seit dem 12Jh. in Nordindien herausgebildet haben. Jedes Jahr versammeln sich mehrere hundert Naga Babas (von Naga = Schlange) der Juna Akhara in Junagadh um Mahashivrarti, die heilige Nacht zu Ehren Shivas gemeinsam zu feiern. Die Nagas sind meist nackt oder nur mit einem Lendentuch bekleidet und ihre Haut wird mit heiliger Asche beschmiert. Wo immer sich ein Naga Baba niederlaesst wird ein trishul, ein Dreizack-Stock in die Erde gesteckt und ein dhooni, ein Feuerplatz installiert, wo die Sadhus verschiedene Rituale vollziehen und ihr Essen zubereiten. Die Juna Akhara auch Bhairon Akhara genannt, wurde 1113 n. Chr. gegründet. Die Naga Babas dieser Akhara standen an der Frontlinie des indischen Widerstands gegen die verschiedenen islamischen Invasoren im Mittelalter. Die Juna Akhara war zudem in vielen Kämpfen gegen die Engländer während der 200-jährigen Kolonialherrschaft vestrickt. Die Sadhus dieser Gruppe verehren Dattatreya als ihren Hauptgottheit. Ihre Hauptschrift ist die Avadhut Gita, die Dattatreya zugeschrieben wird. Die Juna Akhada hat die weitaus größte Zahl an Naga Sadhus. Zudem zaehlt die Akhara ca. 1000 Avadhunis (weibliche Asketen) gibt. Nach indischen Zeitungsberichten gehören der Juna Akhada auch ca. 200 westliche Naga Sadhus an.

Die Naga Babas der shivaitischen Tradition - ganz im Gegensatz zu den Vaishnava-Sadhus - rauchen oft Ganja (Cannabis) oder Charras (Haschisch). Das Rauchen gilt als der Meditation förderlich, wenn es in mit einer spirituellen Absicht geschieht. So hilft es dem Sadhu einen inneren Abstand von der Welt zu gewinnen. Die Vaishnavas lehnen eine solche Praxis jedoch strikt ab, da sie als unrein gilt.

In Junagadh war schon seit Tagen Feststimmung. Tausende von Menschen sind aus ganz Gujarat angereist um hier den heiligen Maennern zu begegnen, sich von ihnen segnen oder von Krankheiten heilen zu lassen, an ihren dhoonis zu rauchen oder sie um Rat zu fragen. Hunderte von Naga Babas waren aus ganz Indien angereist und haben sich entlang des Pilgerweges der zum heiligen Berg Girnar fuehrt niedergelassen. Neben der Khumb Mela ist dies der groesste Anlass der Naga Babas waehrend des Jahres. Die Strasse war gesaeummt von bunten Zelten, die Feuer der dhoonis qualmten und der Duft von Charras lag in der Luft. Unter jedem Zelt sass ein alter Baba mit seinem Gefolge bzw. Schueler am Feuer. Es wurde geraucht, meditiert, rezitiert und diskutiert. Kaum wurden wir von einem Baba eingeladen uns an seinem Feuer niederzulassen, hatte uns Raj Giri, den wir frueh am Morgen am Bahnhofkennegelnrt hatten, erblickt und zu sich gewunken. So liessen wir uns am Feuer seines Gurus (Lehrer) nieder. Wir wurden herzlich empfangen und mit Fruechten und Nuessen beschenkt.

Raj Giri erzaehlte uns, dass am heutigen Tag in ganz Indien Millionen von Hindus aller Traditionen die grosse Nacht des Shivas, Mahashivratri feiern werden. Viele von ihnen werden den ganzen Tag fasten und die ganze Nacht beten, rezitieren, bhajans und khirtans (heilige Lieder) singen. Es seien vor allem die Frauen die fasten und Segen für ihre Ehemänner und Familie erbitten. Wer nicht an einer Pilgerfahrt teilnehmen kann, besucht den nächsten Tempel oder zelebriert die Anbetung zuhause. Gläubige übergießen rituell ein lingam (Phallussymbol, der Shiva repraesentiert) mit Wasser, Milch, Joghurt, Butter und Honig und schmücken ihn mit den Blättern eines heiligen Baumes namens Bel. Aehnliche Rituale finden in allen Shivatempeln im ganzen Lande statt. Waehrend der ganzen Nacht werden die lingams in den Tempeln von den pujaris (Priester) mit den oben erwaehnten Zutaten gewaschen bzw. gebadet. Und Glaeubige rezitieren das Mantra "om nama shivaya... om nama shivaya..."

Der Guru von Raj Giri, ein Naga mit langen Dreadlocks namens Maharaj Giri, erzaehlte uns, waehrend er immer wieder an seinem Chillum (Tonpfeife in der Charras geraucht wird) zog und Rauch aus der Nase und dem Mund blies, von den verschiedenen Legenden die es ueber die heilige Nacht Shivas gibt. Gemaess der populaersten soll Shiva in dieser Nacht den tandava-Tanz vollzogen haben den "the dance of the primal creation, preservation and destruction"... Shiva soll als natraj, der "König des Tanzes" den „kosmischen Tanz“ vollzogen haben, indem er auf dem 'Dämon der Unwissenheit', Apasmara, tanzend, die Unwissenheit und das Universum zerstoert und wieder neu erschafft... Einer anderen zufolge soll er und seine Gemahlin Parvati in dieser Nacht geheiratet haben...

Am Abend versammelten sich die Pilger entlang der Pilgerstrasse auf der eine Prozession der Naga Babas stattfand. Zu Beginn des Umzugs wurden die drei Meter langen Fahnen der Juna Akhara getragen und dann folgten die verschiedenen Gurus (hohen Lehrer), meist waren sie prunkvoll beschmueckt sitzend auf dem Dach eines Jeeps. Die Pilger verbeugten sich wenn der Guru an ihnen vorbei zog. Danach folgten die rund 300-500 nackten und mit Asche beschmierten Naga Babas. Am Ende des Anzugs zogen die Naga Babas in das Innere des Dattatreya Tempels, wo sie sich im Tempelteich badeten. Die Prozession endete gegen 1.30 Uhr morgens. Muede vom langen und anstrengenden Tag machten wir uns auf den Weg Richtung Stadt, gemeinsam mit tausenden von Pilgern... Zwei Tage spaeter machten wir uns auf den Weg den Dattatreya Tempel auf dem Berge Girnar. Rund 10'000 Treppen fuehren ueber zwei Bergspitzen zum dritten auf dem der Tempel steht. Der anstrengende Weg fuehrte uns vorbei an einer Reihe von alten wunderschoenen Jaina-Tempeln und anderen Hindutempeln. Affen und hunderte von Pilgern aus agnz Indien begleiteten uns auf unserem Weg durch die Berge und Tempel.

mumbai

2 / 2 / 2008 mumbai


... als ich am Morgen aufwachte und aus dem Zugfenster sah ging die sonne auf, der Himmel war rot gefaerbt, Nebelschwaden belagerten die Erdoberflaeche, gruene Landschaften, Palmen und Fluesse, hin und wieder Menschen auf Fahrraedern oder Ochsenkarren, badende Kinder am Fluss und fischende Maenner in Booten zogen an uns vorbei... es dauerte nur noch eine Stunde bis der Zug die Millionenmetropole Mumbai erreichen wuerde, und immer noch kein Haus weit und breit... dann fallen langsam meine Augen wieder zu... wieder eingenickt ... als ich das naechste mal aus dem Fenster sah waren Wohnquartiere zu sehen... Deepak ein junger Student, der waehrend der 16 stuendige Fahrt neben mir sass und schlief, erklaerte mir, dass wir in Thane, einer Stadt die bereits zum „Mumbai Metropolitan Region“ (MMR) gehoert.


Kuerzlich hatte ich in der Hindustan Times gelesen, dass offiziell (Zahlen 2008) rund 13,8 Mio Menschen in der eigentlichen Stadt Mumbai, die sich auf einem schmalen Landstreifen befindet, der von der sumpfigen Küste ins Arabische Merr hineinragt, leben. Die gesammte MMR, soll mit 20'9 Mio die fuenf groesste Agglomeration der Welt sein. Auf einem Quadratkilometer leben in Mumbai 31'214 Menschen. Werte die in Europa nirgends zu finden sind (Paris kommt mit 20'290 Einwohnern pro Quadratkilometer noch am naechsten). Der Stadtteil Marine Lines erreicht mit 114.001 Einwohnern pro Quadratkilometer (Volkszählung 2001) den Spitzenwert und damit eine der höchsten Wohndichten der Welt. Die Zahlen sind jedoch wie immer mit Vorsicht zu geniessen.


Ploetzlich stieg ein unangenehmer Duft in meine Nase, am Fenster waren Huetten zu sehen, die bis an die Bahngeleise gebaut sind, zusammengebastelt mit allen moeglichen Materialien... in erster Eindruck der Slums von Mumbai, dem wirtschaftlichen Zentrum Indiens. Die Slums sollen zu den groessten in ganz Asien zaehlen. Der unangenehme Duft uebrigens war eine Folge davon, dass nicht nur hier in Mumbai's Slums, sondern in ganz Indien, die Bahngeleise oft als "oeffentliche Toiletten" dienen ... Laut Daten der Volkszählung von 2001 sollen rund 6,5 Millionen Menschen (54,1 Prozent) in Mumbai's Slums leben. Slumsiedlungen sind in Mumbai nicht nur am Rande der Stadt entstanden, sondern in mehreren Stadtgebieten anzutreffen. Die illegalen Slums wurden meist auf Brachland etwa entlang der Eisenbahnlinien oder auf Sumpfgelände errichtet, das von den Siedlern in Eigeninitiative entwässert wurde, in der Monsunzeit allerdings wieder im Schlamm versinkt. Zudem haben die wenigsten der zahlreichen Slumbewohner Eigentumsrechte an Land und Wohnraum und leben unter der ständigen Angst, dass die Slums aus öffentlichem Interesse geräumt werden und ihre Bleibe zerstört wird. In der Vergangenheit hat die Stadtverwaltung mehrmals ungeachtet des Protests seitens der Slumbewohner und NGOs Slumhütten mit Bulldozern zerstoert, um die attraktiv in der Innenstadt gelegenen Bodenfläche des Slums für wirtschaftliche Zwecke nutzbar zu machen (die Bodenpreise der Inenstadt sollen denen von Manhatten oder Central London aehnlich sein). Die Probleme in Dharavi, Mumbais groesster Slumsiedlung mitten im Stadtzentrum, bleiben bisher weitgehend ungeloest. Kein fliessendes Wasser und nur wenige Toiletten (mit Hilfe der Weltbank finanziert). Im Rahmen des neuen Programms unter dem Namen „Slum Redevelopment“ sollen die SlumbewohnerInnen kostenlos eine Wohnung (von 20 Quadratmetern) an ihrem bisherigen Wohnort gebaut werden, die über den privaten Wohnungsmarkt finanziert werden soll. Das Projekt soll 2 Milliarden Euro kosten. Was dann an freien Flaechen uebrig bleibt kann gewinnbringend verkauft werden. Mehr als hundert private Entwicklungsgesellschaften sollen sich auf die Ausschreibung zur Sanierung des Slums beworben. Die NGOs und Slumbewohner sind aber eher skeptisch und ihre Angst obdachlos zu werden und alles was sie haben zu verlieren ist gross.


Im suedlichen Teil der Stadt befinden sich Mumbais Hochhaeuser, Banken und internationale Unternehmen. Die neusten Sportwagen fahren ueber breite Strassen, Maenner in scharzen Anzuegen eilen ueber Fussgaengerstreifen, junge Leute sitzen in Cafes und immer wieder klingelt ein Handy. Sitzt man im Barista, einer der indischen Kaffeeketten, die Lavazza Cafe aus Italien haben, kann man gut lauschen wie sich die Leute unterhalten. "Actually ya mera problem hai..." sagt eine junge Dame, und auch ihr Gegenueber braucht ein eigenartiges Sprachgemisch aus Hindi und Englisch. Manchmal werden ganze Gespraechspassagen in Englisch bzw. Hindi gehalten, doch meistens werden in einem Satz Elemente beider Sprachen gemischt. Als Hinglisch wird dieses Gemisch bezeichnet... bsp


Die Gegensaetze koennten nicht groesser sein. Als ich am Mahalaxmi Station ausstieg um die Ali Hadji Moschee zu besuchen, lief ich an einem weiteen gruenen Rasen, noch nie hatte ich in ganz Indien einen solchen Rasen gesehen und das im Maerz mitten in der Trockenzeit. Ich bemerkte zuerst nicht, dass es sich um einen Golfplatz handelte. Zwei Maenner in weissen Poloshirts begleitet von drei andern, die ihre Ausruestung trugen, zogen an mir vorbei. Die Traeger laechelten mir freundlich zu, die beiden Herren waren mit telefonieren beschaeftigt und bemerkten mich nicht. Nur ein duenner Stacheldraht trennte den gruenen Gilfplatz von der staubigen ungeteerten Strasse, der ich entlang schlenderte. Ploetzlich erblickte mich ein kleines Maedchen, das einen Golfball in seinen Haenden hielt und unter dem Stacheldraht sass. Ich fragte nach ihrem Namen, sundari, gab sie schuechtern zur Antwort. Als ich sie fragte wo sie denn hier wohne, zeigte sie mit ihrem Finger auf die gegenueberliegende Strasseseite. Dort standen einige dutzend Blechhuetten und Plastikzelte. Eine Frau kam gerade aus der Zeltsiedlung und starrte mich an. Dann kamen mehrere Kinder angerannt. Subesh, der aelteste unter ihnen war Sundari's Bruder (sie hatten vier weitere Geschwister), er erklaerte mir, dass sie vor ein paar Monaten aus Bihar nach Mumbai gekommen sind.

Tausende von Menschen ziehen jaehrlich in die Staedte. Als Bollywood-Mekka und Wirtschaftsmetropole wirkt Mumbai wie ein Magneten für viele Menschen vom Lande, die aus ganz Indien in die Stadt migrieren und sich dort bessere Lebensbedingungen erhoffen. So auch die Familie von Subesh, die in Zelten und Blechhueten leben am auf der anderen Strassenseite gegenueber vom Golfplatz. Von den Daechern ihrer Blechhuetten koennen sie die Maenner in weissen Poloshirts beobachten wie sie sich ueber missglueckte Schlaege aufregen. Die grosse Zuwanderung fuehrte zu einem bunten sprachlichen und ethnischen Bild der Stadtbevoelkerung. Die einheimischem Maharaten und die Gujaratis stellen die Mehrheit der Bevoelkerung. Daneben stellen Bengalen, Punjabis und Tamilen bedeutende Minderheiten. Die meisten der Taxifahrer, die mich durch Mumbais Strassen und Quartiere fuhren, kamen aus Uttar Pradesh. Viele von ihnen leben seit ein paar Jahren alleine hier und besuchen ihre Familie nur wenige Tage im Jahr. So Ranesh aus Lucknow (UP), der seit vier Jahren hier in Mumbai als Taxifahrer arbeitet, das meiste Geld, das er verdiene sende er seiner Familie, damit seine Kinder eine gute Asubildung absolvieren koennen. Im Monat verdiene er durchschnittlich 4000 - 5000 Rs (rund 100-125 Sfr). Doch in den letzten Zeit gab es immer mehr Probleme zwischen Einheimischen und Zugewanderten. Es kam auch unter Taxifahrern vereinzelt zu Schlaegerein. Die Einheimischen, die Maharatis, wollen nicht laenger dulden, dass soviele Auswaertige in die Stadt kaemen um ihnen die Arbeitsplaetze wegnehmen. Dies sei auch die Haltung der regierenden "rechtsextremen" Shiv Sena Partei, erklaerte Ranesh.


in der Naehe der Mahalaxmi Station befindet sich das Dhobi Ghat, das in einen riesigen Stein gehauene Waschviertel, „Open Laundry“, erklaert Ahmed, der zusammen mit ein paar Freunden neben uns auf der Bruecke steht und hinunter in die openair Waescherei blickt. Dort waschen taeglich etwa 10.000 Menschen die Wäsche aus den Restaurants, Hotels, Krankenhäusern und Privathaushalten der Stadt. In hunderten von Betonbecken nebeneinander steht je ein Mann in Seifenlauge und schlägt Wäschestücke auf einen Stein. Die Frauen bügeln die Wäsche mit Bügeleisen, die mit glühender Kohle betrieben werden. In der nahegelegenen Siedlung wohnen die Arbeiter. In einer Hütte leben etwa 15 bis 20 Personen, arklaert Ahmed, der mit seiner Familie auch dort wohnt. Gearbeitet wird täglich 14 Stunden und sieben Tage in der Woche für umgerechnet einen Euro pro Tag. Wegen fehlender Gummihandschuhe sind Krankheiten und Verletzungen an Händen und Füßen, hervorgerufen durch die verwendeten Chemikalien, an der Tagesordnung...


Der Name Bombay leitet sich von der portugiesischen Bezeichnung „Bom Bahia“ (Gute Bucht) und der späteren Abwandlung „Bombaim“ her. Der Name Mumbai wird angeblich von der örtlichen Bevölkerung schon genauso lange verwendet und der regionalen Hidnu-Göttin Mumbadevi zugeschrieben. Am 4. Mai 1995 beschloss die Regierung unter der Shiv Sena, die Umbenennung mehrerer Einrichtungen, darunter der Internationale Flughafen und der größte Bahnhof der Stadt, sowie den Namen der Stadt, Mumbai.


Mumbai ist zudem auch Bollywood-Mekka, Heimstaette einer der groessten Filmindustrien der Welt. Die Filmindustrie entstand bereits in den 1930er Jahren, die 60er und 70er gelten jedoch als ihre Bluehtezeit. Heute werden rund 250 Filme jaehrlich produziert. Im kolonialen Stadtviertel Colaba am suedlichsten Punkt der Stadt in der naehe des Gateway of India, wo einst die Koli, die fruehsten Bewohner der Halbinsel, als Fischer lebten und sich die Touristenbars udn Hotels befinden, wird man immer wieder an einer Strssenecke von den sogenannten Scouts angehalten, die nach weissen Touristen ausschauhalten um sie fuer eine Statistenrolle in einem Bollywoodfilm zu uebrreden. Man wird anstaendig verpflegt und erhaelt einen realtiv gute finanzielle Entschaedigung fuer das lange Warten auf den kurzen Auftritt. Und wenn man Pech hat wird man dann vielleicht gar nicht gebraucht, weil die Farbe des T-Shirts nicht passt. Auch unsere Gruppe musste lange warten (mehr als sechs Stunden) bis wir zum erstenmal gebraucht wurden. Wir mussten uns alle in eine duestere Bar setzen und uns leise unterhalten, waehrend der Hauptdarsteller neben uns an einem Tisch sass und dort seinem Gegenueber einen Umschlag mit Schwargeld reichte. Es war eine Gangstergeschichte und die Assistentin eine wunderschoene junge aber sehr aufgeregte Dame hatte uns mehrmals darauf aufmerksam gemacht: "please, don't look in the camera...very important" ... naja die Erfahrung lustig, besonders die ersten zwei Studen und 500 Rs ist ein Tageslohn der nur wenige in Mumbai verdienen...

haridwar

23/01/2008 uttaranchal
DIE HEILIGE STADT
हरिद्वार
Har-dwar wird als “Tor zu den Goettern” (im englischen als “Gateway oder Door of Gods“) uebersetzt. Das Sanskritwort dwar bedeutet "Tor" oder "Tuer" und mit har werden in der alten Sprache Indiens Goetter bezeichnet. Haridwar gilt also als das Tor zu den Goettern, das Tor zum Himalaya, in dessen hohen Bergen viele der Goettinnen und Goetter des hinduistischen Pantheons hausen. Zudem ist Haridwar auch das Tor zu den zahlreichen Tempeln und Pilgerorten in den Bergen Gharwals.

Aus den Veden ist Haridwar auch als Kapilsthan bekannt, der Ort an dem der Heilige Kapil gelebt und meditiert haben soll. Im Zeitalter der Puranas wurde die Stadt als Mayapur, Gangadwar (“Tor zum Ganges”) und Tapovan bezeichnet. Haridwar gilt als eine der heiligsten Staedt fuer Hindus im gesamten Subkontinent. Sie liegt im Bundesstaat Uttarkhand in Indiens Norden auf 293 m u.Meer an den Auslaeufern des Himalayas zwischen zwei Huegeln, auf denen die Goettinnen im Westen und Chanda Devi im Osten schuetzend auf die Stadt blicken. Zu den Die Stadt besteht eigentlich nur aus zwei langen Strassen die sich parallel ueber mehrere Kilometer entlang des Ganges ziehen und von unzaehligen modernen Hotels und traditionellen Dharamshalas (ueber 250 an der Zahl), die den Pilgern Unterkunft gewaehren. Frueher war war die Unterkunft in den meisten Dharamshalas kostenlos oder auf Spendenbasis, heute vorallem auf Druck der steigenden Pilgerzahlen, verlangen auch sie einen fixen Preis. Neben den Zahlreichen Unterkuenften gibt es eine Vielzahl rein vegetarischer Restaurants, da der Genuss von Fleisch und Fisch in den Grenzen der Stadt strict verboten sind. So auch jegliche Rauschmittel, wie Alkohol, Opium, Cannabis, Charas usw. Dennoch ist auch in der heiligen Stadt alles zu haben und der Schwarzmarkt blueht auch hier. Als Geschichte Jawalapur und Rikshawallah

Fussstapfen Vishnus
Die Stadt Haridwar liegt wie bereits erwaehnt an der Stelle wo der Fluss namens Ganga die Berge des Himalaya verlaesst und ueber 900 Meilen (km) durch das noerdliche Indien bis an den Golf von Bengalen fliesst. Der heiligste Ort in Haridwar ist der Brahmakund, ein riesiges Ghat am Ufer des Ganges. Genau an diesem Platz soll brahma die welt erschaffen haben und hier ein Yagya (Feuerritual) abgehalten haben. Zudem sollen an dieser Stelle einige Tropfen des Amrit, des Nektars des Lebens, aus dem Topf um den sich die Goetter, (Devas) und Daemonen (Ashuras) stritten und den der Sohn Indras in Sicherheit brachte, gefallen sein. Deshalb gilt dieser Ort als Amritghata, als heiliger Ort mit reinigender und lebensverlaengernder Kraft. Ein Bad hier im Ganges soll von allen Suenden befreien und Krankheiten heilen. Millionen von Menschen pilgern jedes Jahr nach Haridwar um hier zu baden.
Am Ghat erklaeren dutzende Aktivisten der Seva Samiti, den von weit her gereisten Pilgern die Bedeutung der Stelle an der sie sich zusammengefunden haben und versuchen die Glaubigen zu moeglichst grossen Spenden zu Ueberzeugen. Das Geld werde gebraucht um die Tempel und das Ghat in Stand und sauber zu halten, versichert uns einer der Spendensammler. Wenn die Aktivisten eine 100 Rupee-Note erhalten rufen sie laut den Namen des Spenders bzw. -in, meist Frauen, “Schwester Amrita aus Lucknow hat 100 Rupees gespendet…Maia mata Gange Ki Jai… Maia Mata Gange Ki Jai…” (Heil der Mutter Ganges). Auch wir wurden natuerlich angehalten zu spenden: “Sir, please donation, 1000 Rs only, from your heart” doch mussten sie sich mit unseren 50 Rupien zufrieden geben… Spenden gilt im Hinduismus als glueckbringend, weil dadurch, so erklaert uns Amar aus dem Punjab, die Goetter wohl gestimmt werden sollen… Als die Daemmerung einsetzt, die Lautsprecher laut dreohnen “Maia Shri Mata Gange Ki Jai…” und die Abendzeremonie nimmt ihren altaeglichen Lauf… Eine Reihe junger Pujaris (Priesterder) der Seva Samiti, schwenken grosse Flammenhalter an den Ufern des Ganges und die tausenden von Pilgern, die von ueberall in Indien hergereist sind preisen gemeinsam ihre Mutter Ganges... doch Amar aus dem Punjab, der neben uns steht, und versucht mitzusingen, scheint das Loblied nicht ganz auswendig zu koennen... nach etwa 10 Minuten ist das Spektakel fast vorueber, viele der Pilger machen sich hastig auf den Weg in den Bazar, wo sie in den zahlreichen Restaurants abendessen werden... Die Uebrigen Pilger legen zu kleinen Booten gefaltete Blaetter mit Blumen und Raeucherstaebchen besetzt ins Wasser, die langsam durch die Stroemung davon getragen werden... Moegen ihre Wuensche an Mateshwar Gange in Erfuellung gehen...

Die Stelle wird auch als Hari-ki-Pauri bezeichnet, was soviel heisst wie “Fusstapfen (Pauri) von Vishnu (Hari). Den Vishnu, der am nahe gelegenen Vishnu-Ghat meditiert haben soll, habe hier seine Fusstapfen hinterlassen, heisst es. Die Abdruecke von Vishnus Fuessen sind heute noch in einem Stein an der oberen Mauer des Ghats zu sehen. Hari-ki-Pauri ist die Hauptattraktion in Haridwar fuer die Millionen von Pilger die hier jaehrlich anreisen um hier das rituelle Bad zu vollziehen. Jeden Abend findet hier die oben kurz beschriebene Ganga-Aarti statt, an dem in den Hochsaison der Pilgerzeit (zwischen Juni und August) mehrere Tausend Glauebige teilnehmen. ….

Ganges-Kanal
In der Mitte des 19.Jh. war Lord Dalhousie, der zwischen 1848–1856 das Amt des Generalgouverneurs ausuebte, von der Pilgerstadt am Fusse des Himalaya sehr begeistert. Er liess im Jahre 1854 den Gangeskanal bauen. Ein 1,500 km langer Kanal, ein Meisterwerk fuer die damalige Zeit, geplant von britischen Engenieure und gebaut von indischen Arbeitern. In der Folge wurden unter den Briten weitere Kanaele gebaut, die das Gangeswasser in Gebiet des Doab leiteten und die trockene Ebene in fruchtbares Land verwandelte. Ein Damm, durch den die Wassermenge im Kanal genau reguliert werden kann, konnte erst im Jahr 1987 erbaut werden, da die Priester langezeit befuerchteten, dass das heilige Ganga jal durch die Eisenstaemme verunreinigt wuerde.
Pilgertourismus
Viele der Pilger die nach Haridwar fahren suchen hier einen Priester auf um Rituale, bspw. nach dem Tod eines Verwandten, vollziehen zu koennen. Viele von ihnen sind ueber Jahrhunderte mit ganz bestimmten Priestern (Pandas) verbunden. Die Pandas von Haridwar, Brahmanenpriester, die frueher oft als Familienpriester fungierten und Ahnentafeln ihrer Kunden halten, d.h. die Namen der Pilger die Haridwar besuchten und die Dienstleistungen eines Panda in Anspruch nahmen wurden seit mehreren Jahrhunderten festgehalten. Diese Pandas koennen uber Jahrhunderte nachpruefen, ob ein Vorfahre in Haridwar gebadet hat...

Nicht nur die Pandas und andere Brahmane leben vom Pilgertourismus sondern die grosse Mehrheit der 220’433 Einwohner der Heiligen Stadt. Neben den offiziell registrierten sollen noch tausende von Menschen dazugerechnet werden, die jedes Jahr in der Hoffnung auf Verdienstmoeglichkeiten oder Almosen nach Haridwar gelangen. Sie kommen aus den aermeren Staaten Indiens, die meisten von ihnen Bihar oder Uttar Pradesh, um hier als Tageloehner, Abfallentsorger oder Bettler ueber die Runden zu kommen. Sie leben meist entlang der Highways in zusammengebastelten Huetten, in den letzen Jahren entstanden ganze Siedlungen.

Jaehrlich pilgern Millionen InderInnen an die Ufer des Ganges. Viele tragen heiliges Ganga Jal (Gangeswasser) hunderte von Kilometer bis in alle Teile Indiens zurueck nach Hause. Die Massen an Pilger hinterlassen jedoch Berge von Abfall und ... Die jaehrlich steigenden Zahlen (?) an PilgerInnen fuehren zu zunehmenden Verkehrsprobleme, besonders auf den engen Strassen zu den Pilgerstaetten in den Bergen. Auch hat die Stadtverwaltung grosse Probleme den Abfall, den die Pilger produzieren, zu entsorgen. ....

hari mandir darbar sahib

19/01/2008 amritsar, punjab

Golden Tempel
ਹਰਿਮੰਦਰ ਸਾਹਿਬ

nach den drei herren am emigration office trafen wir in amritsar auf noch mehr herren mit turban und bart. amritsar liegt im indischen teil des punjabs, indem die meisten der rund 18 mio in indien lebenden sikhs zuhause sind... hier befindet sich auch ihr hoechstes heiligtum, der weltberuehmte goldene tempel auch harmandir sahib oder darbar sahib (punjabi: ਹਰਿਮੰਦਰ ਸਾਹਿਬ) genannt ...

die stadt amritsar wurde vom vierten guru der sikhs guru ram das 1574 gegruendet, der sich hier seine neue residenz erbauen liess. damals wurde der ort guru ka chak und spaeter chak ram das und ram das pura genannt. 1577 wurde mit den ausgrabungen des amritsar sarovar (wasser-)tank begonnen. die arbeiten wurden 1586 unter guru arjan dev fertiggestellt. die stadt erhielt ihren neuen namen, amritsar (ueberstzt "becken des unsterblichen nektars"). zudem wurde mit dem bau eines gurdwaras dem harimandir sahib begonnen, der 1601 zum abschluss kam und dann im 18.jh. unter dem maharaja des punjabs, ranjit singh (1780-1839) weiter ausgebaut. der grundstein des tempels wurde vom sufiheiligen hazrat mian mir aus lahore gelegt. in den folgenden jahren wurde der erste textsammlung adi granth (spaeter als guru granth sahib bezeichnet), das heilige buch der sikhs, verfasst und im harimandir aufbewahrt. die heiligen texte des guru granth sahib gilt seit dem zehnten und letzten guru der sikhs als hoechste religioese autoritaet und wird als lebendiger guru verehrt.

jeden morgen um 4 uhr wird das buch von einem granthi ("leser, einer der aus dem buch liest") aus dem gurdwara geholt und ins innere des harimandirs gebracht um mit der rezitation zu beginnen. anschliessend werden den ganzen tag khirtan gesungen, begleitet von harmonium und tabla musik. am abend wird das buch dann wieder auf dem kopf zurueck in die kleine kammer im gurdwara gebracht, wo es eingewickelt in mehere stoffdecken die nacht verbringt.

der harimandir, der vollstaendig mit blattgold bedeckt ist, liegt in mitten eines kleinen sees, bekannt als sarovar, der den amrit ("unsterblicher nektar') beinhalten soll. vier eingaenge fuehren zum see, die pilger und reisende von allen vier himmelsrichtungen empfnagen sollen. die vier eingaenge soll auch ein symbol der offenheit der sikhs gegenueber anderen religionen sein erklaerte mir amar singh, den ich bei meinen mehrmaligen umrundungen des sees kennegelernt hatte und der mir gerne ueber den tempel erzaehlen wollte. der tempel ist fuer jeden menschen offen, unabhaengig seiner hautfarbe, religion oder seines geschlechts, betont amar singh. einzig sind beim betreten des tempelkomplexes einige vorschriften zu beachten. alle besucher muessen ihre schuhe ausziehen, fuesse waschen, ihren kopf bedecken und duerfen im tempel nicht rauchen und keinen alkohol zu sich nehmen...

im tempelkomplex der um den see herum fuehrt und den die unzaehligen pilger und besucher im uhrzeigersinn umkreisen sind immer weider schreine der zehn sikh-gurus (fuehrer) anzutreffen. amar singh wusste zu jede der gurus kleinere geschichten zu erzaehlen. einige von ihnen wurden von den muslimischen eroberer, den afghanen und den moghulen umgebracht, da sie nich konvertieren wollten. sie werden heute noch als maertyrer gefeiert, erklaerte mir der aeltere herr voller stolz. nach den seinen geschichten verabschiedete ich mich mit saat sri akkal und ging weiter, wohl zum fuenften mal hute schon, meine runde um den goldenen tempel. den ganzen tag wird man ueber eine einzigartige musikanlage (wohl die beste die ich in indien je gehoert habe) von den khirtangesaengen bei seinen umrundungen begleitet. die musik ist wohin man sich auch setzt klar zu hoeren, ansonsten ist man sich in indien schlimmeres gewohnt, immer ist musik ueber lautsprecher mit rauschen, quitschen oder dem motor eines generators verbunden ...

der tempelkomplex in amritsar beherbergt auch den akal takht. akal wird als "das zeitlose" eine andere bezeichnung fuer das goettliche und takht kommt aus dem persischen und heisst "sitz". der "sitz des zeitlosen" als politisch-militaerische institution, wurde vom sechsten guru har gobind als symbol der politischen souverenititaet der sikhs gegenueber den eindringenden moghulen erbaut. neben dem heiligen buch verkoerpern die fuenf sogenannten jathedars, die hoechste religioese autoritaet.

der Jathedar von amritsar gyani joginder singh vedanti.

im 18 jh. unter der herrschaft des maharajas ranjit singh (1780-1839). war der punjab eine unabhaengiges koenigreich das aber 1849 von den briten annektiert wurde. in den 1970er und 80er jahren formierte sich im bundesstaat punjab eine separatistische bewegung, die einen unabhaengigen sikhstaat namens khalistan, im ausmass des reiches von maharaja ranjit singh, forderte. als geistiger vater der bewegung gilt dr. jagjit singh chauhan (1929-2007), der 1971 in die usa reiste um gelder fuer seine bewegung zu sammeln. in der new york times wurde ein artikel veroeffentlicht, in dem er ein unabhaengiges khalistan forderte. nach ein paar jahren wieder zurueck in indien gruendete er 1979 die organisation national council of khalistan, machte sich selbst zum praesidenten der republic of khalistan, riefein kabinet ins leben, die unter anderem khalistan-paesse austellte, eigene briefmarken und khalistan-dollars. 1980 ging er nach london ins exil und pflegte weiterhin enge kontakte zu jarnail singh bhindranwale (1947-1984).

bhindranwale war fuehrer der religioesen organisation damdami taksal, die die idee eines unabhaengigen khalistans unterstuetzten. 1980 war er aktiv bei der wahlkampagne der congress party im punjab beteiligt, denn die partei versuchte seine grosse popularitaet die er bei den sikhs genoss fuer die wahlen zu gebrauchen. er wurde 1981 verhaftet, da er unter verdacht stand am mord an jagat narain, ein bekannter kritiker bhindranwales, und anderen gewaltverbrechen beteiligt gewesen zu sein. in der folge kam es wahrend 25 tagen immer wieder zu gewaltausbruechen im punjab. daraufhin wurde er jedoch wieder frei gelassen und nahm mit mehreren hundert bewaffneten gefolgsleuten zuflucht im guest house des golden tempels, guru nanak niwas und spaeter im akal takht und harimandir, in dem sie sich schwer bewaffnet verschanzten. am 3. juni 1984 beaufrtagte die indische premierministerin indira gandhi die indische armee unter der leitung von general kuldip singh brar den harimandir mit schweren panzern zu stuermen und die militanten sikh-terroristen, wie sie von der regierung gennat wurden zu verhaften. drei jahre zuvor wurde bhindranwale noch von der partei indira gandhis bei der wahlkampagne gefoerdert und nun war er delhi groesster feind im eigenen land. beim angriff, der zu einem zeitpunkt standfand in dem sich tausende von pilger im tempelkomplex aufhielten, kamen nach offiziellen angaben 83 soldaten und 492 zivilpersonen ums leben. unter ihnen auch bhindranwale, der fuer viele sikhs zu einem maertyrer geworden ist. einige behaupten sogar, dass er den angriff uebrlebt haben soll und anschliessend von der indischen armee zu tode gefoltert sein soll.

am 31. oktober 1984 wurde indira gandhi von zwei ihrer leibwaechtern namnes satwant und beant singh, beides sikhs, ermordet. daraufhin kam es im ganzen land zu unzaehligen graeueltaten gegenueber sikhs. ueberall wurden geschaefte, hauser und hotels von sikhs niedergebrand und gurdwaras zerstoert. in delhi kam es drei tage lang zu mobs gegen sikhs. leute der congress party sollen die mobs organisiert und den randalierern freien transport und adresslisten von sikhs sowie benzinkanister ausgehaendigt haben. innerhalb von drei tagen wurden ganze quartiere verwuestet, geschaefte und hauser abgebrandt. ueber 2500 sikhs sollen dabei ihr leben verloren haben. darunter meist junge maenner denen zuerst der bart geschnitten wurde bevor sie bei lebendigen leibe auf offener strasse verbrandt wurden. so berichtete mir karnal singh, der in delhi ein geschaeft fuehrt, wie er damals auf seinem motorrad nach hause fuhr und mit glueck den wuetenden mobs auf der starsse entkam. auch amrit singh ein taxifahrer ist damals mit viel glueck davon gekommen, er sei einfach aufs gas pedal als er den mit eisenstangen und benzinkanistern bewaffneten maenner gesehen habe, erzaehlte er mir. einige seiner freunde haetten aber weniger glueck gehabt und seien umgebracht worden, erinnert sich der taxifahrer.

die erinnerung an die grausamen tage im jahre 1984 scheinen vergessen und so auch die khalistanbewegung, die heute in indien von der oeffentlichkeit so gut wie verschwunden zu sein scheint, nur in einigen koepfen schwirrt der traum eines unabhaengigen sikhstaates khalistan noch herum. in den usa und in england higegen soll die bewegung heute immer noch von grosser bdeutung sein. doch fragt man hier einen sikh nach khalistan, glaubt kaum noch jemand daran, dass es eines tages zwischen indien und pakistan ein khalistan auf der landkarte geben wird.

wagah border

18/01/2008 between pakistan and india
jeden abend und morgens seit der trennung von british-india im jahre 1947, versammeln sich hunderte von schaulustigen zu der traditionellen borderclosing-ceremony um 16.30 uhr, bei der in einer bis ins kleinste detail theatralisch inszinierte show, bei der die nationalflaggen, die morgens um 7.oo uhr im gleich aufwendigen zeremoniell gehisst wurden, wieder eingezogen und die beiden grenztore geschlossen werden ... uniformierte grenzsoldaten sind die schauspieler im immer gleichen spiel seit 61 jahren ... und hunderte von menschen besonders auf der seite indiens pilgern in den stadion aehnlich gebauten grenzkomplex ... ueber lautsprecher werden immer wieder die mit nationalfahnen und -trickots bekleideten zuschauer, manche mit den nationalfarben bemalt aufgerufen "hindustan zindabad" zu schreien ... " lang lebe hindustan" ... kaum ertoent es aus den lautsprechern und von den reihen auf der indischen seite, erwidern die rund 30 maenner auf der gegenueberligenden tribune auf pakistanischen boden "pakistan zindabad" ... doch scheinen sie keine chance zu haben, gleich werden sie wieder von den indischen familien, die die mehrheit auf den zuschauerraengen bilden wieder uebertoent ... "hindustan zindabad" ... und jeden tag das gleiche spiel und jeden tag gewinnen die inder ... besonders an sonntagen muss man zwei stunden vor beginn dort sein um einen sitzplatz zu erhalten, wurde mir gesagt ... auch abgesehen von der spektakulaer inszinierten aber alles in allem eher langweiligen zeremonie, war der uebergang von pakistan nach indien einmalig und besonders wenn ich an den letzten grenzuebergang denke, vom iran nach pakistan, ganz einfach unvergleichbar ... als wir das pakistanische tor durchquerten nachdem wir vorher bis auf die unterhosen nach haschisch durchsucht wurden und dann noch ermahnt wurden, falls wir doch noch ein bisschen hasch in unseren taschen haben sollten, den wir vergessen haben zu rauchen, ware es besser wir sollten ihn jetzt freiwillig abgegeben ... doch wir hatten keinen ... da half auch der trick des grenzpolizisten nicht mehr der sagte das gestern ein schweizer mit einem halben kilo charras hier erwischt wurde, der dachte er kaeme noch kurz vor der schliessung der grenze um 16.30 uhr ueber die grenze, nichts wir hatten keinen hasch und nach der halbwegs gruendlichen alibi-durchsuchung unserer taschen glaubten das auch die grenzpolizisten ... so gelangten wir also begleitet von lauter bollywood musik die aus den lautsprechern auf der indischen seite droente zuerst durch das pakistanische tor und dann durchs indische nach indien, in die groesste demokratie der welt, wie es auf einem grossen schild stolz geschrieben stand ... "welcome to the world biggest democracy" ... welch eine luege schon auf den ersten metern indischen territoriums und es wird schlimmer werden, bin ueberzeugt (siehe kommende eintraege) ... neben essen und schlafen ist luegen eine der haufigsten teatigkeiten der inder ... ach verzeihung, bin ja gerade erst angekommen, doch die erinnerung an die letzten beiden aufenthalte hier in mata bharat, in mother india, haben mich bereits auf den ersten metern, beim anblick des schildes eingeholt ... ueberall suchte ich nach einem gedenkschild oder einem denkmal, das an die schattenseiten der teilung british-indiens von 1947 erinnern sollte. Die poltosche teilung indiens verursachte eine der groessten menschlichen katastrophen der geschichte. weder davor noch danach haben jemals so viele menschen in so kurzer zeit ihr haus und heimatland fuer ein anderes verlassen. innerhalb weniger monate sollen rund 12 mio menschen zwischen indien und den beiden fluegeln - ost und west - pakistans hin und her gewandert, bzw. gefluechtet sein. der groesste teil der fleuchtlinge ueberquerte die westliche grenze, die den historischen staat punjab nun teilte. Muslime zogen westwaerts nach paksitan, hindus und sikhs ostwaerts nach indien. blutige gemetzel zwischen den fluechtlingsstroemen und krankheiten sowie unterernaehrung waren hauptgruende, dass viele starben. die zahl der toten nach der teilung 1947 variieren je nach schaetzungen zwischen 200'000 (die damalige britische angabe) und 2 mio (spaetere indische spekulationen). heute bezweifelt wohl kaum jemand, dass rund 1 mio menschen starben. doch wie es scheint wird den leiden der teilung an der grenze nicht gedacht. keine schilder oder denkmaeler fuer die toten, was bleiben sind geschichten von menschen, die damals von der einen auf die andere seite fluechteten, nur weil sie der einen oder eben anderen familie geboren wurden...

...beim emigrationoffice wurden wir dann schon von drei sikhs mit turban und langen baerten erwartet ... misstrauisch sahen sie uns an und erklaerten, dass wir zu spaet seien und das office um 16.30 uhr geschlossen sei ... es war 16.34 uhr ... war ueberrascht wie puenktlich die inder geworden sind seit meinem letzten aufenthalt ... ou schon wieder eingeholt ... die bloeden erinnerungen und vorurteile ... nach kurzem small talk und freundlicher begruessung meinerseits in den paar woertern die ich auf punjabi "Saat Sri Akkal Ji" beherrsche, entschlossen sich die pflichtbewussten sikhs doch noch uns nicht bis am naechsten morgen warten zu lassen und machten was sie jeden tag mehrmals machen ... tippen ... und formulare ausfuellen ... zum schluss hielt der eine herr namens pal singh meinen pass in der hand und fragte mich, was ich ihm nun geben werde, da er ja einige minuten ueberstunden wegen uns machen musste ... grinsend schwenkte er meinen pass und spontan hielt ich ihm ebenfalls grinsend einen kugelschreiber entgegen, den ich im iran geschenkt bekam und der mit infrarot und einem magnet ausgestattet war ... ich glaube besonders das infrarot hat den herrn singh besonders beeindruckt, denn als ich auf den knopf drueckte und hinter ihm auf die wand zeigte, bemerkte ich wie die hand mit meinem pass immer naeher kam und dann war der tausch angenommen, ich hatte meinen pass mit stempefel und herr singh den kugelschreiber aus dem iran ... beim verabschieden fragte er noch nach weiteren "geschenken", in indien weitlaufig als "bakshish" bezeichnet, fuer seine kollegen ... leider hatte ich nur einen kugelschreiber oder besser zum glueck, bin naehmlich kein freund des "bakshish" ... aber naja welcome to the biggest democracy in the world stand doch auf dem schild ... und meine erinnerung an meine letzten 8 monate in indien wurde immer lebendiger ...

lahore

11/1/2008 punjab

seit rund zwei wochen bin ich nun in pakistan im "land der reinen" wie die islamische republik auf persisch und urdu heisst (pak: "rein im geist" und stan: "land") ... rund 175 mio menschen sollen hier leben, davon rund 34% in staedten ... die durchschnittliche lebenserwartung betraegt 63,4 jahre (2006) und offiziell bringt eine frau durchschnittlich 4 kinder zur welt ... auch pakistan ist wie die meisten staaten hier in asien ein vielvoelkerstaat, die mehrheit sind indoarische punjabis, die ueber 40% der bevoelkerung stellen, gefolgt von den sindhi (14%) und den saraiki (10%) ... auf rund 85 werden die muhajir geschaetzt, die nachfahren nordindischer muslime, die bei der teilung von british-india im jahr 1947 nach pakistan gefluechtet sind ... damals sollen mehr als 10 mio menschen von einem ins andere land gefluechtet sein ... mehr als 20 % der bevoelkerung sind iranische volksgruppen wie die pashtunen oder die belutschen, die in den grenzregionen zu afghanistan bzw in belutshistan leben und in stammesverbaende organisiert sind (siehe eintrag qoitta) ... daneben gibt es eine vielzahl kleinerer gruppen wie die brahui (draviden), asad (darden), balti und hunzakuts im noedrlichen karakorumgebiet usw ... mehr als 50 sprachen werden im land gesprochen und 96,3% sind muslime, die uberwiegende mehrheit sunniten ... daneben gibt es eine kleine minderheit shiiten, die auf 10 bis 15% geschaetzt werden ... bei meinem besuch in lahore nahm gerade der monat moharram, der erste monat im muslimischen kalender seinen anfanag .. als moharram wird auch die zehntaegige trauerzeremonien oder auf deutsch auch als passionsspiele bezeichnet begangen, in der die shiiten ihre trauer ueber die verloreneschlacht von kerbala wo der dritte imam al-hussain ibn'ali getoetet wurde, und die shiiten endgueltig das khalifat an die sunniten verloren hatten ... moharram gilt als wichtigstes ritual bei den shiiten und wird besonders im irak und im iran "gefeiert" bzw. getrauert... die feierlichkeiten beginnen am ersten tag des monats und steigern sich bis zum 10. tag, dem todestag hussains, ashura genannt ... ueber 10 tage versammeln sich glaubige shiiten in den strassen von lahore, besonders junge maenner und schlagen sich stundenlang die haende auf die nackte haut ihrer brust, bis am zehnten tag dann messer an ketten befestigt werden und sich die maenner, teils in trance blutig geisseln ... die selbstgeisselungen gelten zum einen als ausdruck des aktiven mitleidens und symbolisieren die bereitschaft zum maertyrium, zum anderen wird auch geglaubt daurch ein teil der individuellen suenden und der kollektiven schuld der schia-gemeinschaft abgebuesst werden ... 40 tage wird nun den toten gedacht um im anschluss der trauaerzeit das gedenkfest arba'in zufeiern ... gegen 23.oo uhr verliess ich das hotelzimmer um mich in die altstadt zu begeben um den oeffentlichen selbstgeisselungen in den strassen beizuwohnen ... es war der 7. tag des moharram ... im vorfeld wurde ich gewarnt, bsonders von sunniten, es sei gefaehrlich dort hin zu gehen, in den letzten jahren sei es auch immer wieder zu ausschreitungen zwischen sunniten und shiiten gekommen ... ich entschloss mich trotzdem dahin zu fahren ... die strassen waren mit lampenreihen speziell fuer die prozession geschmueckt entlang derer sich der umzug bewegen sollte ... die strassen waren voller leute besonders viele maenner, die mehrheit ganz junge was auch die statistik der gesammtbevoelkerung bestaetigt, rund 395 sind unter 15 jahre alt ... an jeder strasseecke wurde mir milch und ein salziges getraenk aus wasser und milch gemischt mit gewurzen angeboten, das ich beim zweiten mal danke4nd ablehnte und immer wieder ablehnen musste ... die leute waren meist freundlich, manche etwas aufdringlich und besonders die jungen etwas gar agressiv ... ich wurde zum langar zum gemeinsamen essen eingeladen wo ich zum erstenmal in pakjistan fleisch essen "musste" ... danach wurde ich zur prozession gefuehrt wo ich versuchte ein paar bilder zu schieesn und zu filmen, was sich aber als sehr schwer erwies, da mich immer wieder irgendwelche jungs am arm zupften und mich fargten woher ich komme und ob ich das schauspiel das sich vor mir abspielte genoss ... die rund 60 maenner schwitzten und schlugen sich die haende auf die brust, bis 2.30 uhr dauerte das ganze schauspiel und als ich kurz darauf in die ricksha stieg um durch die dunklen und leeren gassen der restlichen altstadt zu meinem hotel zu fahren waren immer noch tausende von menschen in "feststimmung" ... immer wieder wurde mir ersnthaft erklaert, dass man zu moharram nicht lachen und keine musik joeren darf nur trauergesaenge, doch immer wieder konnte einer meiner gespraechspartnerm, die beinahe alle ali hiessen, das lachen nicht verheben und machte spass mit mir ... ganz so ernst schien mir das ganze dann doch nicht zu sein und ich erblickt wurde stand sowieso wieder der blondschopf from switzerland im zentrum und nicht die in trance symbolisch mitleidenden selbstgeissler ...

uch sharif

10/01/2008 south punjab

rund zwei wochen nach der ermordung banzir bhuttos sind wir nun im herzland der PPP party gelandet ... die "pakistan peoples party" stellt hier in der provinz bahawalpur die mehrheit und ueberall sieht man flaggen der partei und bilder bhuttos ... viele haben hier aus zeichender trauer schwarze fahnen gehisst uebrall auf den daechern flakern sie im wind ... die menschen hier im suedlichen punjab sprechen mehrheitlich saraiki und machen rund 10 % der gesamtbevoelkerung ... der punjab, das land der fuenf gewaesser (woertlich fuenf = "punj" und "ab" gewaesser), ist die bevoelkerungsreichste provinz der vier provinzen im land ... rund 426 menschen leben hier pro km2, ewir wurden von einemjungen stundenten namens mohammed eingeladen um seine familie in seinem dorf zu besuchen ... hier auf dem land lebt die ganze familie, mehrere generationen gemeinsam in einem haus ... rund 35 menschen zaehlt die familie, bei der wir zu gast sind ... nur sein vater lebt as einziger bruder in der stadt und ist leiter der elementary school in uch sharif ... sein sohn mohammed studiert in bahawalpur und traumt davon sein land in richtung westen eines tages verlassen zu duerfen ... immer wieder beklagt er sich wie armn sein pakistan sei ... rajiv sein freund, der als lehrer arbeitet ist hingegen sehr stolz auf sein heimatland und besonders darauf muslim zu sein ... "i thank my god to be muslim" hat er immer wieder betont... wir unterhielten uns lange ueber religion und ihre ansichten zu frauenrechten, ueber ihr bild von indien und dem westen ... naja ... frauen solen sich verschleiern... imwestenist alles moeglich und indien ist der todesfeind... und der islam ist die einzig wahre religion und nur muslime kommen in den himmel ... aber auf die frage ob wir dann in die hoelle fahren kam er ins stottern und erklaerte " no no not you"... vielleicht deshalb nicht weil ich vom onkel mohammeds, dem hausaeltesten, kurz nach dem aeusserst freundlichen empfang mit karottensaft, chaii und erstaunlichem "handshake-marathon" mit beinahe allen frauen im haus, feierlich zum muslim wurde, nachdem ich ihm die die shahada, das glaubensbekentis der muslime, nachsprach ... إله إلا الله‎ محمد رسول الله‎ "la ilaha illa llah" mohammadun al rasul'ullah" - es gibt keinen gott ausser gott und mohammed ist der gesandte gottes ... naja ... es sollte uebrigens nicht das letzte mal gewesen sein, dass ich sozusagen halbwegs "zwangsbekehrt" wurde ... aber die freude des onkels war unglaublich ... wie ein kleines kind hat er gestrahlt und in die haende geklatscht ... mich umarmt und mir angeboten hier zu bleiben ... er habe da noch ein haus und auch eine junge huebsche enkelin ... ich lehnte dankend ab, da die junge dame noch ein kind war ... und naja ... ich hatte was anderes vor ... unddann kams ... die sonne ging unter der tag ging langsam dem ende entgegen ... zeit fuers gebet, namas oder salat ... und er kam ins zimmer und fragte "namas, hai ne" ... ich war voellig erschoepft vom langen weg von der stadt aufs land mit ricksha, bus, auf dem dach eines trucks und dann noch zu fuss... also nicht unbedingt in der stimmung mich 24 mal der erde entgegen zu werfen ... da hab ich ihm spasshalber erklaert, dass pilger vom gebet befreit seien ... und seine reaktion war eineriesenerloesung denn er hat nickend zugestimmt und laut geklatscht... so war ich befreit vom gebet und konnte mich erholen ...

und ist in der naehe von bahawalpur liegt die kleinstadt uch sharif, die wegen der alten sufischreine bekannt ist, die unter dem protektorat der UNESCO world cultural heritage stehen... die schreine auch darbars genannt von denmten sufis stehen hier : Syed Jalaluddin Bukhari , Baha’ al-Halim , Bibi JJahaniyan ,Jahangashtawindi ...